"Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein,
als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!"
 
Antoine de Saint-Exupéry
 
Begleitung nach der Geburt eines verstorbenen Kindes

 
  Ein Kind zu verlieren, ist eine sehr schlimme Erfahrung und mit viel Schmerz, Trauer, Verzweiflung, Anklagen und  

Hoffnungslosigkeit verbunden.  

   
  Dabei spielt es gar keine Rolle, wann und zu welchem Zeitpunkt ein geliebter kleiner Mensch stirbt und aus  
  welchem Grund. Werdende Eltern freuen sich in der Schwangerschaft auf ihr Kind und entwickeln eine  

gefühlsmässige Bindung, sie lieben ihr Kind schon lange bevor es geboren wird und ausserhalb des schützenden  
  Mutterleibes lebensfähig ist.  

   
  Hier soll deshalb nicht unterschieden werden zwischen dem Verlust eines lebend geborenen Kindes und dem  
  medizinisch so genannten Absterben der Frucht (Totgeburt oder Fehlgeburt). Jeder Verlust eines Kindes zu  
  jedem Zeitpunkt ist traurig und schmerzhaft für die Eltern und es dauert seine Zeit, dieses Erlebnis zu betrauern,  
  zu verarbeiten und schliesslich zu akzeptieren.  
     
  Jeder Mensch reagiert anders auf den Tod eines geliebten Menschen. Während manche Eltern den dringenden  
  Wunsch haben, auch ein noch so kleines frühgeborenes Menschlein zu beerdigen, werden andere dieser  
  Zeremonie vielleicht kaum Bedeutung beimessen. Nicht alle Eltern haben den Wunsch, ihr totes Kind zu sehen  
  oder zu berühren, andere können sich nur schwer trennen. Manche Menschen reagieren laut und anklagend,  
  andere ziehen sich still zurück. Eines haben sie alle gemeinsam:  
     

die Trauer um ein verlorenes Kind.
 
   
  Den Reaktionen und Wünschen der Eltern sollte deshalb mit grossem Respekt begegnet werden, auch wenn  
  manchem Aussenstehenden das Verhalten vielleicht zuerst unverständlich oder "unvernünftig" erscheinen mag.  
  Trauer kennt keine Vernunft.  
     
  Es gibt eine ganze Anzahl von Gründen für den Tod eines Kindes - wie Frühgeburtlichkeit, Fehlbildungen, schwere  
  Erkankungen und plötzlicher Kindstod. Betroffene verwaiste Eltern und Angehörige sollen aber wissen, dass sie  
  mit ihrer Trauer nicht alleine sein müssen, dass es Hilfe und Verständnis von anderen Betroffenen und Fachleuten  
  gibt, die sie in Anspruch nehmen können.  
     
  Der Tod eines Kindes ist kein Tabu und sollte auch nicht als ein solches behandelt werden. Der Umgang mit Tod  
  und Trauer ist vielen in unserer Gesellschaft nicht selbstverständlich, aber das sollte kein Grund zum hilflosen  
  Schweigen oder ängstlichen Sich-Abwenden sein. Verwaiste Eltern brauchen unser Mitgefühl, unsere Geduld,  
  unsere Nähe und unser Zuhören.  
 
Solltet ihr betroffen sein, meldet euch bei mir.